Schematische Zeichnung eines Kohlenmeilers

Schematischer Aufbau eines Holzkohlenmeilers
Kohlenmeiler Bild








Der Meiler „brennt“ zwischen 6 bis 20 Tagen

 

Seit der La-Tene-Zeit, ab etwa 500 v. Chr., bis Mitte des 19. Jhdt., war Holzkohle der einzige Brennstoff zum Befeuern der Wind- und Hochöfen im Sieger-, Sauer- und Wittgensteiner Land. Die älteste Methode der Holzkohlengewinnung ist der aus dem Altertum stammende Meilerbetrieb, bei dem das Holz in kegelförmigen Haufen (Meilern) in großen Scheiten regelmäßig stehend aufgeschichtet wird und mit einer Decke von Erde und Rasenstücken bedeckt wird. Unter dieser Decke leitet man die Verbrennung bei sorgsam geregeltem Luftzutritt ein, damit das Holz nicht verbrennt, und um das gesamte Holz nur auf Verkohlungstemperatur von 300–400 Grad C. zu halten. Dabei verbrennen die leichtflüchtigen Bestandteile des Holzes. Als Rückstand erhält man etwa 30 – 35 %, je nach Holzart, der eingesetzten Holzmenge als Holzkohle. Sie schlägt, beim späteren Verbrennen, keine Flammen und brennt mit einer deutlich höheren Temperatur als Holz. Die Produktion von einem Kilogramm Eisen verschlang über 125 kg Holz und so dezimierten sich die Waldbestände besonders dort, wo zahlreiche Schmelzöfen in Betrieb waren. Auch in den Tälern um die Eisernhardt sind viele solcher „Meilerplätze“ entdeckt worden. Die deutlich größeren spätmittelalterlichen Hochöfen hatten etwa eine Höhe von 5 bis 8 m, einen Durchmesser von etwa 3 Metern und waren mit Gebläsen, die höhere Temperaturen ermöglichten, versehen. Sie verschlangen Unmengen von Holzkohle und ein ständiger Holzmangel zur Produktion des Brennstoffes war die Folge. Um den Raubbau an den Wäldern zu beenden regelte ab 1562 eine „Holz- und Waldordnung“ (Siegerländer Haubergsordnung), des Grafen Johann zu Nassau, die Nutzung des Waldes als Energielieferant für die Schmelzhütten und im Allgemeinen. Die im Jahr 1444 existierenden 29 Hütten im Siegerland hatten pro Jahr einen Bedarf von ca. 90.000 m3 Holz. Ende des 18. Jahrhunderts wurden im Siegerland jährlich 10.000 bis 12.000 Wagen Holzkohle benötigt, davon etwa ein Drittel aus dem Siegerland selbst, ca. 2.000 Wagen aus Wittgenstein und 4.000 bis 6.000 Wagen (1 Wagen ca. 1,4 t) aus dem kurkölnischen Raum, dem heutigen Sauerland. Erst ab 1860 setzte sich die Befeuerung der Hochöfen mit Steinkohle durch, da jetzt, durch den Ausbau des Schienennetzes, die Steinkohle aus dem Ruhrgebiet bis ins Siegerland transportiert werden konnte.