Dichter, fast undurchdringlicher Wald, bedeckt das ganze Siegerland und die angrenzenden Gebiete. Nur in den sumpfigen Tälern wird der lichtere Wald von Bächen und kleinen Flüssen durchschnitten. Keine Straße, kein Weg oder Pfad verbindet zu dieser Zeit die noch nicht vorhandenen Dörfer oder Siedlungen. Es ist die Zeit, 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung, als erste kleine Gruppen von Keltischen Siedlern aus den südlichen Gebieten des heutigen Deutschland in das Siegerland gelangen. Sie kommen nur aus einem einzigen Grund in dieses Gebiet, denn hier gibt es das begehrte Eisenerz in großen Mengen. Ihre Kundschafter haben auf den Höhen der Berge zahlreiche „Ausbisse“, Stellen wo das Erz zu Tage austritt, gefunden. Hier wird man für einige Jahrhunderte leben und arbeiten. Die kargen Böden des Siegerlandes eignen sich nur schlecht zum Anbau von Getreide und anderer Grundnahrungsmittel. Seine Bewohner müssen schon früh mit dem Eisen, das sie im Windofen erschmolzen und dann im Rennofen, in mehreren Arbeitsschritten, zu schmiedefähigem Stahleisen weiterverarbeitet haben, Handel treiben. Waffen und andere Gerätschaften, geschmiedet aus Siegerländer Eisen, sind begehrte Produkte im ganzen Land. Die keltischen Siedler waren nicht nur Berg- und Hüttenleute, sondern auch Schmiede, Köhler, Jäger und Bauern. Bis ca. 100 nach Chr. Geburt sind sie im Siegerland aktiv, dann verlieren sich ihre Spuren. Das Erz an der Erdoberfläche war abgebaut und die Techniken zum Tiefbau noch nicht erfunden. Erst ab etwa 800 n. Chr. besiedeln die Franken das Siegerland und auch der Bergbau erfährt, durch Entwicklung neuer Abbautechniken, einen neuen Aufschwung. In den Tälern die tief in die Eisernhardt einschneiden, wie hier am oberen Ende des Minnerbachtals auf der kleinen Halde des Stollens Braunshoffnung, wurden entlang des Bachlaufs zahlreiche Verhüttungsplätze nachgewiesen. Die vielen Schlackenhalden zeugen von einer über Jahrhunderte andauernden Verhüttungstätigkeit bis ins späte Mittelalter.

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Windofen und Renn- oder Frischofen in Wilnsdorf/Obersdorf (Besichtigung: Info:02739/802211)

 

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Neue Techniken: Schacht-,Stollenbau und Feuersetzen beim Abbau der Erze