Obstgarten 1
Verschiedene Obstbäume auf einer Streuobstwiese

Obstgarten 2
Das Eingangstor zum ehem. Eiserner Obstgarten

Der im Jahr 1888 angelegte Obstgarten der Eiserner Hauberggenossenschaft war viele Jahre hindurch eine Besonderheit im Siegerland. Auf Betreiben des Schichtmeisters Fritz Schmidt wurden im Oktober des Jahres 1888 etwa 190 Apfel-, 30 Birn- und 80 Pflaumenbäumchen gepflanzt. Die Siegener Gärtnerei Petsch lieferte die Obstbäume. Die Früchte sollten der Versorgung der Eiserner Bürger mit frischem Obst dienen. Nach heftiger Kritik aus Politik und Wissenschaft stellten sich bald, trotz des rauen Siegerländer Klimas, gute Erträge ein. Was anfangs als Versuch gedacht war, übertraf nun alle Erwartungen. Bei der Berechnung eines durchschnittlichen jährlichen Ertrags für einen ausgewachsenen Baum werden 8 Mark angesetzt. Bei 560 Bäumen wäre das, aufs Jahr gerechnet, ein Ertrag von 4500 Mark. Eine für die damalige Zeit stattliche Summe die aber nie erzielt wurde. 1896 wurde der Eiserner Obstgarten auf 4 Hektar vergrößert und der Baumbestand auf 1000 Bäume erweitert. Im Jahr 1911 gestattete man dem Eiserner Bürger Hermann Schmidt die Einrichtung einer Hühnerfarm im Obstgarten. Im Frühjahr 1912 ersetzte man die Einzäunung des Geländes durch einen Stacheldrahtzaun und pflanzte eine Fichtenhecke. Zur Förderung der Blütenbefruchtung ließ man einen Imker zahlreiche Bienenstöcke aufstellen. Die Ernte im Jahr 1924 betrug etwa 300 Zentner die, wie üblich, direkt im Obstgarten versteigert wurden. Das Früh- und Fallobst war bereits im Dorf öffentlich verkauft worden. So wurden, in guten Jahren, Erträge von bis zu 1800 Mark erzielt. Nach dem 2.Weltkrieg konnten die immer älter werdenden Bäume nicht durch junge ersetzt werden und Missernten stellten sich ein. In den 50er Jahren entschloss man sich einen breiten Rand der Anlage mit Fichten zu bepflanzen. Im inneren verfiel der einst stattliche Obstgarten und Heute ist nichts mehr von den über 1000 Obstbäumen zu sehen. Die seltsame Wuchsform der Fichten hier am Wegrand erinnert noch an die damals gepflanzte Hecke.