Eine Pinge ist eine keil-, graben- oder trichterförmige Vertiefung, die durch Bergbautätigkeiten entstanden ist. Diese Vertiefungen entstehen häufig durch den frühen Erzabbau der von der Tages-oberfläche bis in geringe Teufen betrieben wurde. Im Gegensatz zu natürlichen Geländeformen ist eine Pinge oder Gangspalte ein künstliches Gebilde. Im ursprünglichen Wortsinn gehen die bergmännischen Bezeichnungen "Pinge" oder "Binge" auf die Tätigkeit des "Pingens" zurück, das mit "Aufschürfen" vergleichbar ist. Ein "aufgepingter" Gangzug war eine im oberflächennahen Bereich aufgeschürfte Gangerzlagerstätte. Die Pinge war also ein Schurf, ein tagebauartiges, primitives Bergwerk. Da im Gangerzbergbau der Abbau, Schächte und Schürfe dem Streichen des Ganges folgend angelegt wurden, hinterließen diese Grubenbaue die typischen Pingen- und Gangzüge, wie sie vom mittelalterlichen Bergbau vielerorts erhalten sind. In früher Zeit baute man das Erz von Tage aus in die Tiefe ab. War die Mächtigkeit des Erzganges zu groß, mussten in bestimmten Abständen  Bergfesten oder Schweben als Stützen stehen gelassen werden; sie verhinderten dann ein Einstürzen dieser "Strossenbaue". Hier befinden Sie sich am oberen Rand einer Gangspalte im Bereich der Sinternzeche die schon vor vielen Jahrhunderten in Betrieb war. Ursprünglich führten die Gangspalten fast senkrecht in die Tiefe. Sie wurden jedoch, aus Sicherheitsgründen, gesprengt, "abgeböscht" und verfüllt. Dieser Gangzug beginnt auf der Kuppe der Eisernhardt und ist bis ins Eiserntal zu verfolgen! Mehrere Bergwerke förderten auf diesen Gangzügen das Eisenerz zu Tage. Sinternzeche, Rader, Lümpchen, hoher Hannes, Alte Birke, Handelsmann, Maschinen- und Theatergang sind die Namen von Erzgängen auf den die verschiedenen Bergwerke arbeiteten.  

Im Interesse der eignenen Sicherheit: Pingen und Gangspalten nicht betreten, Einsturzgefahr !!

Pinge

Skizze: M.Döring (Ferndorf):"Eisen und Silber, Wasser und Wald", Verlag die Wielandschmiede, Kreuztal 

Gangspalte von unten

  Blick in eine offene Gangspalte von unter Tage nach oben in Richtung Tagesoberfläche